ChristyM

Tal der tausend Nebel - Noemi Jordan

Zuerst mal zum Cover... geht es überhaupt noch schöner? Kaum möglich! Dieses Cover ist eins der Schönsten, die ich kenne und auch der Grund, weshalb ich mir das Buch überhaupt gekauft habe, wenn ich ehrlich bin ;)

 

Die Geschichte vom Tal der Tausend Nebel ist eine Geschichte auf zwei Zeitebenen die von Elisa in der Vergangenheit und von Maja in der Gegenwart erzählt.

 

Die junge Hamburgerin Elisa kann schon bei ihrer Ankunft an der Küste der Hawaii-Insel Kauai ihren Blick nicht von dem gutaussehenden Hawaiianer Kelii wenden, obwohl sie doch bald einen wohlhabenden und standesgemäßen Ehemann unter den lokalen Zuckerrohrplantagenbesitzern finden soll. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie dieses Reise mit ihrer kränklichen Mutter Clementia angetreten, um auf der Plantage, die zur Hälfte ihnen gehört, bei ihrem Onkel und ihrer Tante zu leben. Doch noch bevor sie einen Fuß auf das Land setzt, wird sie von einem großen Hai angefallen und in die Tiefe gezogen. Sie überlebt diesen Angriff nur dank dem gutaussehenden Kelii und seinem Vater...

 

Ich habe einige Zeit gebraucht um in die Geschichte hineinzufinden und ich fand sie auch recht "anstrengend" zu lesen zu Beginn. Nicht weil der Schreibstil oder Inhalt komplex und kompliziert waren, sondern weil die Geschichte nicht so fesselnd war, wie ich es mir gewünscht hätte.

Als Leser bleibt man irgendwie außen vor, weil der Schreibstil nicht so bunt und fesselnd ist, dass man sich als Teil der Geschichte fühlt.

Für meinen Geschmack wird in der Geschichte der Vergangenheit auch eine etwas zu moderne Sprache benutzt.

 

Elisa steht an der Reling des Schiffes oder im Wasserbecken beim Pflanzensammeln und erinnert sich an Situationen oder Momente die dann ausführlich beschrieben werden und 5-10 Seiten später, steht sie noch an derselben Stelle und man ist kurzzeitig verwirrt, weil sie noch nicht weitergekommen ist, obwohl die Erinnerung so lang war, dass normalerweise auch in der tatsächlichen Geschichte mehr Zeit hätte vergehen müssen.

Später findet man dann eine Erklärung für dieses Phänomen: "Seit ihrem Unfall geschah es öfter, dass sie urplötzlich in Gedanken versank. Selber merkte sie es nicht, dass bisweilen sogar eine ganze Minute (leiiiiiichte Untertreibung) verstrich, in der sie einfach nur in die Ferne starrte und alles um sich herum vergaß."

Sobald Elisa nicht nur still steht und sich erinnert sondern in der tatsächlichen Geschichte etwas passiert, wird es direkt spannender und viel flüssiger zu lesen.

 

Es passiert öfter in der Geschichte, dass man sich als Leser wundert, verwirrt oder entsetzt ist über eine bestimmte Situation und einige Seiten später dann eine Erklärung oder Rechtfertigung für diese Situation oder die darauffolgende Reaktion findet.

 

Man bildet sich ein Urteil über einen Charakter, "verliebt" sich direkt in ihn oder schwärmt mit der Protagonistin mit und kurz darauf sagt oder macht dieser Charakter etwas, was man ihm nie zugetraut hätte und "zerstört" so die ganze Geschichte, die man sich schon in den schillerndsten Farben ausgemalt hatte.

Gesamt gesehen sind mir die Geschichte an sich und die Personen zu wankelmütig. Es ist ein ewiges Hin und Her ...zu viel des Guten...

So ändern manche Personen im Buch ihre Einstellung und Meinung so grundlegend, dass es nicht nachvollziehbar ist.

Wie kann z.B. eine Hawaiianerin, die die Weißen hasste einige Monate oder ein Jahr später selbst weiß gepudert, in Korsett und Schnürstiefeln rumlaufen?

(show spoiler)

 

Und dann, als man den Prolog und Maja und Keanu schon längst vergessen hat, spielt die Geschichte auf einmal in der Gegenwart und es kommt eine Erklärung für die Verbindung dieser zwei Zeitebenen, die im ersten Augenblick vollkommen an den Haaren herbeigezogen klingt! Ganz nach dem Motto "historischer Frauenroman trifft auf Fantasy" wo man sich denkt "Ach, komm schon!!! So ein Humbug!"

ABER... wenn man nicht alles hinterfragt und anzweifelt sondern es einfach als gegeben oder für diese Kultur völlig normal hinnimmt, dann ist die Geschichte wirklich schön und verzaubert einen.

 

Eine Sache, die ich gleichzeitig interessant und unrealistisch fand, war, dass sich die Geschichten der Vergangenheit und der Gegenwart so sehr ähneln, dass vieles wie ein Déjà-vu erscheint.

 

Das letzte Drittel ist sehr flüssig zu lesen, so dass man das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen mag und das Ende ist so schön, dass es mich mit dem Buch wieder versöhnt hat und ich schon sehr gespannt bin, wie es im zweiten Teil und mit Elisa und Maja weitergeht.

Das Geheimnis der Maori-Frau - Danielle Stevens

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich das Buch durch habe...

 

Der Titel klang so vielversprechend, doch leider habe ich nicht wirklich herausfinden können, wieso das Buch diesen Titel überhaupt hat. Denn eine Maori-Frau gibt es nicht wirklich. Es gibt ein Maori-Mädchen um das es in der Geschichte der Vergangenheit geht. Allerdings ist eher sie das "dunkle Geheimnis der Familie" und hat nicht selbst ein Geheimnis... natürlich könnte man jetzt meinen, dass das meinerseits kleinlich wäre, aber... es ist halt meiner Meinung nach so.

 

Die Geschichte um Shelly und ihre Kinder fängt sehr spannend, romantisch und vielversprechend an.

Die Begegnungen von Shelly und Josh sind so gefühlvoll und bildlich beschrieben, dass man sich gleich mit in ihn verliebt.

Allerdings waren diese Momente auch das einzige, was ausführlich beschrieben wurde. Viele andere Dinge, Momente wurden entweder angefangen zu erzählen und nicht zu Ende gebracht oder sie waren plötzlich Tatsachen, obwohl sie vorher nie auch nur im Ansatz erwähnt wurden.

 

Ich konnte auch Shelly's doch eher wankelmütiges Verhalten "ich hasse ihn"- "ach er ist so süß, ich will ihn küssen" - "er ist mein Feind, ich kann ihm nicht trauen" - "ich liebe ihn" gut nachvollziehen, weil sie immer auf die momentane Situation reagiert hat und nicht wie eine hormongesteuerte Verrückte, die ihre Gefühle nicht im Griff hat, rüberkam...

...bis etwa kurz nach der Hälfte, da war dieses Hin und Her nur noch nervig, weil sie mittlerweile keine nachvollziehbaren Gründe für ihr Misstrauen hatte.

 

Die Geschichte der Vergangenheit spielt nicht so eine gewichtige Rolle wie es in den meisten anderen Büchern der Fall ist und selbst wenn Shelly alte Briefe/Fotos sieht und sich fragt, was sie wohl zu bedeuten haben und dann ein Kapitel der Vergangenheit folgt, werden Shelly's Frage, die Briefe und Fotos im nächsten Kapitel nicht wieder erwähnt.

Für den Leser wird in den Kapiteln der Vergangenheit jedoch erklärt, wieso die Familien verfeindet sind.

 

Eine andere Sache, die wohl kaum jemandem auffällt oder die keiner erwähnenswert finden wird, mich aber doch irgendwie leicht gestört/genervt hat war, dass bestimmte Sätze innerhalb kurzer Zeit wiederholt wurden:

"es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können"

"ein Kloß im Hals, der sich auch durch heftiges Schlucken nicht vertreiben ließ"

"er fuhr mit schlafwandlerischer Sicherheit [Auto]"

Werden solche Sätze einmal am Anfang und einmal am Ende des Buches benutzt oder zumindest mit anderen Worten oder mit einer anderen Satzstellung fallen sie nicht auf, da sie aber so kurz aufeinander wiederholt wird, stechen diese Sätze doch arg ins Auge.

 

Dieser Roman hätte auch problemlos in ein anderes Land versetzt werden können, da nicht wie in anderen Neuseelandromanen die Geschichte und Natur und die Maori in den Vordergrund gehoben werden oder zumindest immer mal wieder erwähnt werden.

Kurz und knapp könnte man sagen dieser Roman ähnelt eher einem Nicholas Sparks oder Nora Roberts Roman der zufällig in Neuseeland spielt und nicht den Romanen von Laura Walden oder Sarah Lark.

all. the. time.

Reblogged from Karen's books:
Mein Weg zu dir: Roman - Nicholas Sparks

Die Frauen in Nicholas Sparks' Büchern sind immer wunderschön beschrieben und werden durch all die Gefühle und details so in den Köpfen der Leser zum Leben erweckt. So auch in diesem Buch: Mit Amanda hat er sich fast übertroffen.

 

Die männliche Hauptperson ist für meinen Geschmack immer etwas zu weiblich, einen Hauch zu romantisch... aber in diesen Romanen passt es einfach und soll so sein.

 

Wenn die Geschichte aus der Sicht der "Bösen" erzählt wird, ändert sich der Schreibstil und es werden viele Kraftausdrücke verwendet, was nicht wirklich zu diesem Roman passt. Es ist ein wenig zu viel des Guten oder in diesem Fall: des Bösen.

 

Die Geschichte an sich ist wirklich schön, romantisch und verleitet zum Träumen und man wünscht sich selbst, dass irgendwo so ein Mann wie Dawson auf einen wartet.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe auf ein glückliches Ende für die Liebe gewartet und wurde...

 

SPOILER

 

 

...absolut enttaüscht. Leider! Wieso gibt der Autor uns Lesern nicht das Ende, auf das wir hoffen und das das passende letzte Puzzleteil des Buches wäre?

Bis kurz vor Schluss hätte ich dem Buch gut und gerne 4 - 4,5 Sterne gegeben, weil es so eine wunderschöne Geschichte um Dawson, Amanda und ihr Wiedersehen ist. Aber bei dem Ende? Schade, schade, schade!

(show spoiler)

 

Ach, was ein schönes Buch...

Leuchtende Sonne, weites Land - Elizabeth Haran

Vom Klappentext her hätte ich es mir wohl nicht wirklich gekauft, dann hätte ich allerdings ein wunderschönes Buch verpasst!

 

Zum Glück gibt es da einen lieben Menschen, der mir eine Freude machen wollte – sich selbst dabei fast übertroffen hat – und mir dieses Buch geschenkt hat. Dankeschön!!

 

Der Schreibstil ist gewohnt bunt, detailliert, packend, gefühlvoll und flüssig zu lesen - ganz typisch für Elizabeth Haran.

 

Das Buch fängt bewegend, spannend und traurig im Prolog an. Die folgenden Kapitel muss man definitiv mit Humor nehmen, denn andernfalls hat man eine enorme Wut auf Jacqueline, ihre Einstellung und ihr Verhalten!

 

Drei Dinge, die im Buch besonders für mich hervorstechen, sind:

 

  • Die unglaubliche Kehrtwende und Entwicklung von Jacqueline.

 

  • Die Liebesgeschichte, die man sich schöner, romantischer und herzwärmender nicht wünschen könnte.

 

  • Und dass die Geschichte/das Ende so gerecht ist! So herrlich gerecht. Jeder bekommt genau das, was er verdient!

 

Hervorragend, klare Leseempfehlung!

Der Duft von Hibiskus - Julie Leuze

Der Duft von Hibiskus ist mal eine ganz andere Australien-Geschichte als man sie sonst kennt. Nicht: „Frau/Lehrerin/Ärztin etc. kommt nach Australien obwohl ein Mann erwartet wurde, setzt sich durch und rettet die Welt“ und auch nicht eine Geschichte über das Leben im Outback in der flirrenden Hitze und wie eine Frau unter diesen Bedingungen zurechtkommt (wobei ich diese Arten von Geschichten auch sehr mag ;) )...

Die Geschichte um Emma Röslin ist etwas, das ich so bisher noch nicht gelesen habe. Emma hat in ihrer alten Heimat Probleme - an die sie sich aufgrund eines Gedächtnisverlustes nicht einmal erinnern kann - und nutzt die Chance, die ihr ein Bekannter ihres Vaters, der Botaniker und Forscher Oskar Crusius, bietet um Deutschland zu verlassen und nach Australien zu gehen, um sich ihm als Assistentin/Pflanzenzeichnerin und dem Forscherteam um Carl Scheerer anzuschließen.

 

Die Geschichte spielt 1858/1859 und es sind immer wieder Erinnerungen an ihr Leben in Deutschland zu finden, die so in die Geschichte eingebettet sind, wie man auch im wirklichen Leben in Tagträume abdriftet oder sich in Gedanken verliert. 

Eine Erinnerung schließt an der Stelle an, an der die letzte Erinnerung aufgehört hat.

Man findet also keine „Zeitsprünge“ o.ä. in dem Sinne, sondern es passt alles zusammen und man muss nicht verwirrt nach der letzten Erinnerung im Buch suchen um einen Zusammenhang zu finden.

 

Was mir am besten gefallen hat, war die so perfekte Beschreibung der Gefühle.

Ich habe selten so genau beschriebene Gefühle in einem Roman gefunden, dass ich meinte ich selbst wäre die Protagonistin und wäre nicht nur dabei gewesen wie eine Zimmerpflanze oder eine außenstehende Person, die zwar sieht was vor sich geht, es jedoch nicht fühlen kann. Dafür ein riesiges Lob an Julie Leuze!

 

Es ist auch das erste Mal, dass ich lese, wie eine Frau mit alltäglichen Schwierigkeiten in Australien, fernab jeder Zivilisation, umgeht; Schwierigkeiten, die in anderen Romanen oft einfach übergangen werden. Dazu wurden diese Situationen mit genau den Worten, die meiner Meinung nach perfekt in die damalige Zeit passen, erklärt und gelöst.

 

Das Buch ist wunderbar flüssig zu lesen und es kommt keine Langeweile in der Geschichte auf.

Der Schreibstil ist, so komisch sich diese Beschreibung anhört: luftig, locker, leicht – klingt fast wie Mousse au chocolat, hm? Ähnlich süß ist auch die Liebesgeschichte, herzerwärmend und nicht zu kitschig.

 

Ein tolles Buch für warme Frühlings- oder Sommertage!

...mit Vogelgezwitscher und Wasserplätschern im Hintergrund natürlich noch besser.

 

 

 

 

 

Kleine Anmerkung: den Klappentext auf der RÜCKSEITE des Buches kann man auf jeden Fall lesen, nur den Klappentext auf der Innenseite des Umschlages (diese ausklappbare Seite des Umschlags auf der Rückseite des Buches – „über dieses Buch“ ?) sollte man erst nachdem man das Buch durchgelesen hat, lesen, da dort so gut wie die ganze Geschichte kurz zusammengefasst ist.

Die Pestärztin - Ricarda Jordan

Mein erster Mittelalter - Roman. Als Einstieg in dieses Zeitalter ist dieses Buch sehr gut geeignet, weil er nicht allzu viele Begriffe und Wörter enthält die man aus Büchern aus dem 19./20. Jhd nicht unbedingt kennt.

 

Der Schreibstil ist typisch für Ricarda Jordan alias Sarah Lark: flüssig, bunt und leicht zu lesen.

Die Charaktere - nicht nur die Hauptpersonen sondern auch Charaktere die nur wenige Male auftauchen - sind sehr detailliert und liebevoll beschrieben, sodass man selbst die Wachen, die Mägde und Menschen auf den Straßen genauestens vor Augen hat.

Bei manchen Charakteren hätte ich mir gewünscht, dass sie eine größere Rolle in dem Buch gespielt hätten.

 

Schade fand ich auch, dass Lucia's Tochter nur an so wenigen Stellen erwähnt wird und nur sehr selten erwähnt wird, dass sie bei ihrer Mutter ist. Wobei das im Mittelalter durchaus üblich gewesen sein wird, dass die Kinder von anderen Frauen großgezogen wurden. Nur in ihrem Fall finde ich es befremdlich, da sie so eine starke Bindung zu ihrer Tochter hatte aus bestimmten Gründen.

 

Das Ende? Gleichermaßen spannend wie makaber.

 

Alles in allem ein schöner Roman, der Lust auf mehr Mittelalter-Bücher macht.

Die Mädchen mit den dunklen Augen: Roman - Judith Lennox

Meiner Meinung nach haben Bücher von Judith Lennox immer eine melancholische und depressive Grundstimmung. Wie eine Freundin von mir sehr passend ausdrückte: In ihren Büchern schwingt eine nicht greifbare Sehnsucht mit.

Eine Sehnsucht und Melancholie die schwer zu erklären oder zu fassen ist. Ganz so wie ein verregneter, grauer, kalter Tag – für solche Tage scheint dieses Buch übrigens wie gemacht...

 

Die Geschichte beginnt noch bevor die 3 Mädchen aufeinandertreffen und begleitet sie über die Jahre auf ihren Lebenswegen die sich mal trennen und dann wieder zusammenfinden.

Die Entwicklung der Geschichte finde ich spannend und auch ziemlich realitätsnah.

 

Das Geheimnis, das im Klappentext so hervorgehoben wird – wegen dem man das Buch wohl überhaupt erst kauft ;) – ist im Buch selbst an einigen Stellen erwähnt: Als Rachel wegen der "grauenhaften Sache" ihre Freundinnen anruft und wie diese nicht auf ihren Hilferuf reagieren - aus unterschiedlichen Gründen.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird das Geheimnis ab und zu nebensächlich erwähnt und man vergisst es fast.

Wenn dann das Geheimnis gelüftet wird ist man im ersten Moment schon überrascht oder sogar geschockt, weil es nicht vorhersehbar war/ist. Danach wirkt es nicht wirklich weltbewegend aber bei näherem Nachdenken wird klar, dass es das Leben von Rachel und ihrer Familie komplett auf den Kopf stellt.

 

In der gesamten Geschichte gibt es immer wieder Missverständnisse weil die Personen nicht miteinander reden sondern sich alles nur in den dunkelsten und pessimistischsten Gedanken ausmalen, aneinander vorbeireden oder überhaupt nicht zuhören. Diese Missverständnisse werden gleichzeitig langweilig und nervig, was aber der einzige Minuspunkt bei dem Buch bleibt.

 

Es geht in der Geschichte also nicht wirklich um das Geheimnis, sondern eher darum, dass Liv und Katherine (und Hector) sich Vorwürfe machen, dass sie nicht auf Rachel gehört haben, sie nicht ernst (genug) genommen haben oder ihnen die Chance verwehrt wurde ihr beizustehen und wie sie trotz des schlechten Gewissens ihr Leben weiterführen und was ihnen auf diesem Weg alles passiert.

 

Alles in Allem ein schöner und auch trauriger Roman in den 1960er und 1970er Jahren, perfekt für ein verregnetes Wochenende.

Der Lavendelgarten: Roman (German Edition) - Lucinda Riley, Sonja Hauser

Nach dem Tod ihrer Mutter Valérie ist Emilie de la Martinières Alleinerbin und vollkommen überfordert mit den anstehenden Fragen, Antworten und Entscheidungen.

Zu Beginn der Geschichte ist Emilie sehr farblos, völlig ohne jegliches Selbstbewusstsein und -vertrauen und naiv.. ach, so naiv...

Durch "Zufall" lernt sie Sebastian Carruthers kennen, der ihr von der Verbindung seiner Großmutter und ihres Vaters erzählt. Natürlich kommen die zwei sich näher und die naive Emilie vertraut ihm direkt blind, weil sie ja "endlich mal auf ihr Herz hören möchte und nicht immer nur auf ihren Kopf", so nimmt die Geschichte ihren Lauf...

 

Ach was wäre ich doch gerne ins Buch gesprungen um Emilie den Kopf gerade zu rücken... 

Etwa bei 70 % habe ich laut gejubelt, weil bei Emilie endlich der Verstand begonnen hat einzusetzen!

 

Ich persönlich fand die Jetzt-Zeit-Geschichte erst gut/interessant als Alex, Sebastian's Bruder auftaucht; ab dem Zeitpunkt sind beide Geschichten mitreißend, wenn auch die Vergangenheit mehr als die Gegenwart.

 

Dieser Teil der Geschichte beginnt mit Constance/Connie die zu einer SOE Agentin ausgebildet wird und zu einer Mission nach Frankreich geschickt wird, wo sich die Geschichten beider Familien - von Constance und somit Sebastian's und Alex' Großmutter und Emilie's Vater Édouard de la Martinières - verbinden.

 

Ein wunderschönes Buch, eine wunderschöne Geschichte, ein wunderschönes Ende und als kleines Extra taucht ein einzigartiger Charakter aus Lucinda Riley's "das Orchideenhaus" wieder auf.

 

Zum Schwärmen, lieben, träumen, lachen, leiden und weinen - dieses Buch gehört definitiv zu meinen Favoriten!

 

Der Abschluss der Rosen-Trilogie

Die Wildrose (Rosen-Trilogie, #3) - Jennifer Donnelly, Angelika Felenda

 

Dieser Teil ist auf Seamie und Willa fokussiert, weshalb man sich Verlauf und Ende der Geschichte schon ausmalen kann.

Der Weg bis zum Ende ist sehr holprig und steinig und umfasst Themen wie Spionage, den arabischer Unabhängigkeitskampf, Drogensucht, Kriegstrauma, Frauenwahlrecht, Mord und die geliebten Londoner Untergrundschuften.. 

 

Zufälle über Zufälle und noch ein paar Zufälle als Sahnehäubchen ließen die Ereignisse und das Ende sehr vorhersehbar werden und von Anfang bis Ende begleitete mich beim Lesen der Gedanke "die arme, arme Frau" die arme Jennie...

 

Auch wenn es beabsichtigt war, dass der Fokus auf Seamie und Willa gerichtet war, war es mir doch zu viel, Anti-Heldin Willa war mir am Ende vom zweiten Teil schon unsympathisch aber in diesem Teil? Naja...

Ihre Behinderung wird nur oberflächlich angesprochen. Sie rennt, klettert und springt bis zu dem Punkt an dem Jennifer Donnelly selbst auffällt, dass sie da wohl das Fehlen eines Beines und die unbewegliche Prothese vergessen hat und anmerkt, dass einer von Willa's Füßen dreckig ist.

Ihre Drogensucht wird ausgelöst durch ihr - selbstverschuldet - gebrochenes Herz und nicht wie man meinen könnte durch den schwer entzündeten und überanstrengten Rest ihres Beines.

 

Die Wildrose ist ein schöner Schmöker, der eine nette Unterhaltung bietet, jedoch nicht so fesselnd und bewegend ist wie die beiden anderen Teile, die mich wirklich begeistert haben.

 

Für all die anderen schockierenden, interessanten, romantischen und auch traurigen Teile der Geschichte - die leider untergehen in dem Chaos um Willa - gebe ich 4 Sterne für das Buch und würde auch dieses ohne weiteres weiterempfehlen.

Spoileralarm
Anemonen im Wind: Roman - Tamara McKinley

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und spannend. Man hat direkt alles bildlich vor Augen und kann sich gut in die Geschichte einfinden.

Die Geschichte ist in der Gegenwart und wechselt sich mit Erinnerungen und Erzählungen aus der Vergangenheit ab.

 

Ich habe als Leser genau so ungeduldig auf das Ende der Geschichte gewartet wie Claire, der die Geschichte ihrer Familie erzählt wird. Wegen all der Andeutungen, dass es sich um schlimme, undenkbare und unverzeihliche Dinge handelt, die da noch in der Geschichte kommen und dass der bisherige Teil nur „leichte Kost“ war, malt man sich schon die schlimmsten Dinge aus.

Man muss aber immer daran denken, dass die Geschichte der Gegenwart in den 70ern spielt und diese Situation damals wohl viel schlimmer war, als sie heute wäre.

 

Was mich persönlich etwas gestört hat, war dass alle Charaktere – wirklich ALLE – rauchen und trinken. Es gab nicht eine einzige Person, die nicht geraucht hat und ständig waren die Räume voller Qualm und Zigaretten- oder Pfeifendunst und Geruch. Und noch ein Punkt, der an einem Teil der Geschichte extrem nervig wurde, waren die Streitereien und Beleidigungen und das Gezicke der Schwestern, vor allem der jüngeren gegen die ältere.

 

Das Ende fand ich sehr nett und wunderschön geschrieben und es hat mich auf jeden Fall wieder mit dem Buch versöhnt.

 

Spoiler:

 

Und wie ist das? Erst heißt es sie hätte sich ihm hingegeben, weil sie beschwipst war und dann schreit sie plötzlich Vergewaltigung?

Und woher wusste Jack auf einmal die Geschichte um das Schrapnell?

Für mich fehlen kleine Informationen vor diesen Situationen, sodass man es auch wirklich glauben kann, was die Charaktere auf einmal erzählen.

(show spoiler)

 

ein literarisches Sorbet.

Der Schwur des Maorimädchens: Neuseelandsaga - Laura Walden

Der Schreibstil ist gewohnt gut, jedoch nicht ganz so „bunt“ wie in den anderen Büchern von Laura Walden.

Die Protagonistinnen der Gegenwart und die des ersten Teils des Buches sind arg naiv, was wirklich nervig wird mit der Zeit.

Das Buch ist dem zweiten Buch „im Tal der großen Geysire“ sehr ähnlich. Die Geschichte der Gegenwart ist nicht um 2000 herum sondern 1920 und die Geschichte der Vergangenheit entwickelt sich von ca. 1844 bis 1870. In der Gegenwart trifft die Protagonistin auf einen alten Maori, der ihr seine Geschichte erzählt. Diese Erzählung ist die Geschichte der Vergangenheit.

 

Als ich das Buch durchgelesen hatte, fand ich die Geschichte oder besser gesagt die Idee der Geschichte wirklich schön. Mir persönlich ging es jedoch zu viel hin und her. Mal war es so spannend und packend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und im nächsten Moment wurde es recht lang und ich hatte große Lust die Protagonistin zu schütteln und anzuschreien......

 

Ich nenne dieses Buch mal ein literarisches Sorbet. Nach einem sehr anspruchsvollen Buch oder einem sehr dicken Buch ist dieses hier eine schöne Abwechslung, aber definitiv nicht mein Lieblingsbuch von Laura Walden.

Man entscheidet sich nicht für die Liebe. Die Liebe wählt einen aus.

Die Winterrose: Roman (Rosen-Trilogie) (German Edition) - Jennifer Donnelly, Angelika Felenda

Ich dachte an den 1. Teil kann so schnell kein anderes Buch heranreichen geschweige denn fast noch besser sein, aber...... dieses Buch hat es geschafft! Der zweite Teil ist tatsächlich genau so gut wie der erste.

Ich würde sagen die Geschichte wird reifer und spannender und mit den verschiedenen neuen Charakteren kommen genau so viele Intrigen und Verbrechen hinzu und ebenso viel Liebe und Romantik die einen dahinschmelzen lassen.

 

Der Schreibstil ist wirklich unglaublich gut, gefühlvoll und so bildlich, dass man sich wirklich als Teil der Geschichte fühlt. Man riecht den Tee und auch das Dreckswasser der Themse und fühlt und fiebert und leidet mit den verschiedenen Charakteren mit.

 

Uneingeschränkt empfehlenswert!

Ich bin verliebt!

Die Teerose (Rosentrilogie, #1) - Jennifer Donnelly

Ich mache mir sonst zu jeden Buch das ich lese Notizen wie „flüssiger Schreibstil“ „gefühlvolle Formulierungen“ „fesselnd“ etc... bei diesem Buch bin ich dazu gar nicht gekommen. Ich habe keine Worte gefunden um es zu beschreiben! Der Schreibstil ist nicht flüssig sondern perfekt, die Formulierungen und die Geschichte sind nicht gefühlvoll sondern man ist gleichermaßen in Geschichte und Charaktere VERLIERBT. Fesselnd? Packend? Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen! Bewegend? Ich habe geweint und schäme mich nicht, das zuzugeben.

 

Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist dass schon in den ersten zehn Kapiteln mehr geschieht als in manchen Buch-Trilogien.

 

Für mich definitiv eins meiner Lieblingsbücher und dafür gibt es volle 5 Sterne, da mehr leider nicht möglich sind!